Bauherrin:
Wohnungsgenossenschaft WOGE Nordstadt eG
Ziel der Sanierung waren Wohnungen mit einfachen, soliden Ausstattungen zu erschwinglichen Mieten. Zur Minimierung der Wärmeverluste wurden die Außenwände von außen mit einem Wärmedämmverbundsystem aus Mineralwolle versehen, Passivhaus-Fenster eingebaut und das Dach im Zuge der Dachstuhlerneuerung mit Zellulose gedämmt. Eine Innendämmung im Dachgeschoss verhindert Verluste zu den unbeheizten Dachböden der Nachbarn. Die Kellerdeckendämmung wurde aufgrund unterschiedlicher räumlicher Gegebenheiten teils von unten, teils von oben im Rahmen eines neuen Fußbodenaufbaus ausgeführt.
Durch den konsequenten Einsatz von Passivhaus-Komponenten wurde der Heizwärmebedarf auf 21 kWh/(m²a) reduziert. Die Erwärmung der Wohnräume konnte stark vereinfacht werden: Die Beheizung erfolgt über die Lüftungsanlage mittels Nachheizregister. Lediglich im Bad wurde ein Heizkörper installiert. Die zur Raumheizung benötigte Restwärme sowie warmes Wasser werden von einer Pelletheizung erzeugt, die wie das Pelletlager im Keller untergebracht ist.
Wohnungsgenossenschaft WOGE Nordstadt eG
bauart Architekten, Dipl.-Ing. Architekten Friedhelm Birth und Detlef Christ
Mehrfamilienhaus
Hannover-Nordstadt
ca. 1900
2006
10
637 m²
dena-Modellprojekt, Städtebauförderungsmittel des Landes Niedersachsen und der Stadt Hannover, BAFA, proKlima
verputzte Vollziegelwände, U-Wert ? 1,2 – 2,9 W/(m²K)
Holz- bzw. Kunststofffenster mit Isolierverglasung, zum Teil auch Einfachverglasung, U-Wert ? 2,5 W/(m²K)
ohne nennenswerte Wärmedämmung, innenseitig zum Teil Holzwolleleichtbauplatten, verputzt, U-Wert ? 1,4 W/(m²K)
Betondecke mit Stahlträgern, U-Wert = 1,4 W/(m²K)
Fensterlüftung sowie über altbautypische Fugen und Ritzen
Nachtspeicheröfen
bis zu 20 cm Wärmedämmverbundsystem aus Mineralwolle, Qualität 0,036 W/(mK), U-Wert = 0,16 W/(m²K)
neue Passivhaus-Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung im Holzrahmen und Glasabstandhalter aus Kunststoff
Neubau des Dachstuhls mit Holzstegträgern und 35 bis 42 cm Zwischensparrendämmung aus Zellulose der Qualität 0,040 W/(mK), U-Wert = 0,11 W/(m²K)
bis zu 20 cm oberseitig oder unterseitig angebrachte Wärmedämmung der Qualität 0,035 W/(mK), U-Wert = 0,17 W/(m²K)
wohnungsweise Komfortlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Nachheizregister
neuer zentraler 25-kW-Holzpelletkessel mit 500-l-Pufferspeicher und 300-l-Trinkwasserspeicher, Wärmeverteilung über die Zuluft und Heizkörper im Bad
keine aktive Kühlung vorhanden
n50= 0,57 h-1
Rechenmethode: Passivhaus-Projektierung
Vorher-Werte: Gebäudetypologie Hannover
170 kWh/(m²a)
21 kWh/(m²a)
88 %
188 kWh/(m²a)
26 kWh/(m²a)
48 kWh/(m²a)
20 kWh/(m²a)
519 kWh/(m²a)
59 kWh/(m²a)
89 %
125 kg/(m²a)
15 kg/(m²a)
88 %