Bauherrin:
Baugenossenschaft Oberricklingen e. G.
Im Bestand waren 14 Wohnungen vorhanden, davon zwei im Dachgeschoss neben einem unbeheizten Dachboden. Zur Erhöhung des Wohnkomforts sowie zur Senkung der Energiekosten für die Mieter wurde eine umfassende Modernisierung mit Passivhaus-Komponenten durchgeführt. Besonderes Augenmerk galt der Reduzierung von Wärmebrücken. Alte durchlaufende Balkonplatten, die kalte und feuchteanfällige Stellen an den Decken verursachten, wurden entfernt und durch vor die Fassade gestellte, großzügige Balkontürme ersetzt. Die Dachgeschosswohnungen wurden wegen des veralteten technischen Zustands im Rahmen der Modernisierung aufgelöst. Das gesamte Dachgeschoss wird nach der Modernisierung als unbeheizter Trockenboden genutzt. Die oberste Geschossdecke ist von oben in Passivhaus-Qualität gedämmt. Die Treppenhauswände, die an die unbeheizten Keller- und Dachbodenräume grenzen, sind ebenfalls warm eingepackt. Das Treppenhaus ist nun eine warme Zone, die sich vollständig innerhalb der gedämmten Hülle befindet.
Die neue Heizzentrale mit Gas-Brennwertkessel ist im Keller untergebracht. Die Wände des Heizungsraumes zu den unbeheizten Kellerräumen sind ebenso wie die Außenwände zum Erdreich gedämmt. Die Beheizung der Wohnungen erfolgt über die vorhandenen Heizkörper. Das gesamte Heizungsnetz ist hydraulisch abgeglichen.
Baugenossenschaft Oberricklingen e. G.
bauart Architekten
Planungsbüro Peter Schmidt
D. Beneke Gas-, Heizungs- u. Sanitärtechnik
Mehrfamilienhaus
Hannover-Linden
1958 - 1960
2010 - 2011
12
714 m²
KfW, proKlima
24 cm verputztes Mauerwerk aus Hochlochziegeln
Fenster mit 2-Scheiben-Isolierverglasung, im Dachgeschoss 28 Jahre alte Dachflächenfenster
ungedämmtes Sparrendach mit Kehlbalken
Stahlbetondecke mit schwimmendem Zementestrich
Fensterlüftung sowie über altbautypische Fugen und Ritzen
Gasetagenheizungen, Baujahr 1977-2007, sowie Nachspeicheröfen mit Durchlauferhitzer im Dachgeschoss
30 cm Wärmedämmverbundsystem aus Polystyrol, Qualität 0,035 W/(mK), U-Wert=0,11 W/(m²K)
neue Passivhaus-Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung im Kunststoffprofil und Glasabstandhalter aus Kunststoff, U-Wert=0,8 W/(m²K)
Dämmung der obersten Geschossdecke mit 24 cm von oben, U-Wert=0,13 W/(m²K)
15 cm Dämmung zwischen den Sparren, U-Wert=0,25 W/(m²K)
unterseitige Dämmung der Kellerdecke mit 6 cm Polyurethan, Qualität 0,025 W/(mK), U-Wert=0,31 W/(m²K)
12 cm Polystyrol-Dämmung, Qualität 0,032 W/(mK), U-Wert=0,23 W/(m²K)
je Wohnung eine Komfortlüftunganlage mit Wärmerückgewinnung
neuer zentraler Gas-Brennwertkessel, 500-l-Schichtenspeicher, neues Verteilnetz zu den Bestandsheizkörpern
keine aktive Kühlung vorhanden
n50= 1,4 h-1
Rechenmethode: Passivhaus-Projektierung
Vorher-Werte: Gebäudetypologie Hannover
150 kWh/(m²a)
35 kWh/(m²a)
77%
231 kWh/(m²a)
25 kWh/(m²a)
65 kWh/(m²a)
18 kWh/(m²a)
324 kWh/(m²a)
120 kWh/(m²a)
63 %
72 kg/(m²a)
27 kg/(m²a)
63 %