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Slevogtweg, Hannover

Beschreibung

Die Vorbesitzer hatten das 2,5-geschossige Haus Ende der 90er Jahre von innen in Eigenleistung renoviert und die Außenwände des Hauses mit einem 8 cm dicken Wärmedämmverbundsystem versehen. Das asymmetrische Satteldach befand sich noch in Originalzustand und verfügte auf der großen Nordseite über eine kleine Gaube. Die Fenster waren im Laufe der zeit als 2-Scheiben-Isolierverglasung mit Kunststoffrahmen erneuert worden. Der jährliche Energieverbrauch einschließlich Warmwasserbereitung lag zuletzt bei ca. 260 kWh pro m² Wohnfläche.

Der Dachstuhl musste wegen des Einbaus zweier großer Gauben komplett abgerissen werden. Dadurch konnte auch der Wärmeschutz beim Neuaufbau mit Holzstegträgern optimiert werden. Vor die vorhandene Außenwanddämmung wurde eine neue Konstruktion in Holzleichtbauweise mit Lärchenholzverschalung aufgeständert und am Haus verankert. Die Fenster der Süd- und Westfassade wurden zu Fenstertüren vergrößert, um mehr Licht in die Wohnräume zu lassen. Alle Fenster wurden durch neue Lärchenholzfenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung ersetzt. Der Anbau wurde abgerissen und neu aufgebaut. Die Heizungsanlage erhielt einen Gas-Brennwertkessel mit teilsolarer Raumheizungsunterstützung. Jede Etage ist mit einer Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet worden. Die Kellerdecke wurde von unten gedämmt.

Die Beteiligten

Bauherr:

Familie Hufnagel

Planung:

Lindener Baukontor, die Baufamilie

Ausführung:

Fa. Heinrichs, Herford (Zimmerei Anbau und Dachstuhl), Fa. Klauenberg, Hannover (Tischlerei, Fenster und Erker), Fa. Corona Solar, Hannover (Heizungs- und Solarwärmeanlage, Komfortlüftunsanlage)

Gebäudedaten

Gebäudetyp:

Zweifamilienhaus mit möglicher Teilung in drei Wohneinheiten

Standort:

Hannover-List

Baujahr:

1952   

Modernisierung:

2002-2006

Wohneinheiten :

3

Beheizte Wohnfläche:

224 m²

Fördermittel:

KfW, Land Niedersachen, BAFA, proKlima

Ausgangszustand

Aussenwand:

ca. 40 cm Ziegelmauerwerk mit 8 cm Wärmedämmverbundsystem, U-Wert ? 0,4 W/(m²K)

Fenster:

Fenstermix aus Holz- und Kunststofffenstern mit Isolierglas, U-Wert Fenster ? 3 W/(m²K)

Dach:

ungedämmtes Sparrendach mit unterseitiger 5 cm starker Holzwolleleichtbauplatte, U-Wert ? 1,8 W/(m²K)

Kellerdecke:

ungedämmte Hohlziegeldecke

Lüftung:

Fensterlüftung sowie über altbautypische Fugen und Ritzen

Heizung:

Gas-Niedertemperaturkessel mit einer Nennleistung von 24 kW, Baujahr 1987, das Wärmeverteilnetz war im Laufe der Zeit je nach Ausbaufortschritt ohne hydraulischen Abgleich ergänzt worden

Die Modernisierung im Detail

Aussenwand:

Aufständerung einer vorgefertigten Holzleichtbauwand, mit diffusionsoffener Holzfaserplatte beplankt und außenseitig mit Lärchenholzverschalung versehen, gedämmt mit 20 cm Zellulosedämmung, Qualität 0,04 W/(mK); das vorhandene Wärmedämmverbundsystem wird weiter genutzt; U-Wert = 0,14 W/(m²K)

Fenster:

Vergrößerung der Fensterfläche in der Süd- und Westfassade und Einbau von Lärchenholzfenstern mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung, U-Wert = 0,8 - 1,1 W/(m²K), Dachflächenfenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung, U-Wert = 1,0 W/(m²K)

Dach :

Einbau je einer Gaube auf der Süd- und Norddachseite, neuer Dachstuhl mit 40 cm Holzstegträgern, oberseitig diffusionsoffene Holzfaserplatte, unterseitig Grobspanplatte, dazwischen wurden insgesamt 40 cm Zellulosedämmung, Qualität 0,04 W/(mK) eingeblasen, U-Wert = 0,12 W/(m²K)

Kellerdecke:

Dämmung der Kellerdecke von unten mit insgesamt 10 cm Polystyrol-Dämmstoff, Qualität überwiegend 0,035 W/(mK), U-Wert = 0,35 W/(m²K)

Lüftung:

je Geschoss eine zentrale Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Heizung:

zentraler Pufferspeicher (650 l) mit integriertem Gas-Brenner (Brennwerttechnik) kombiniert mit 10 m² Flachkollektoren zur teilsolaren Raumheizungsunterstützung und Warmwasserbereitung

Kühlung:

keine aktive Kühlung vorhanden

Gemessene Kennwerte

Luftdichtheit:

n50 = 1,4 h-1

 

Gerechnete Kennwerte

Rechenmethode: Passivhaus-Projektierung

Vorher-Werte: Gebäudetypologie Hannover

Heizwärmebedarf:

VORHER

160 kWh/(m²a)

NACHHER

 37 kWh/(m²a)

EINSPARUNG

 77 %

Endenergiebedarf für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

VORHER
Gas

257 kWh/(m²a)

Strom

 20 kWh/(m²a)

NACHHER
Erdgas

 46 kWh/(m²a)

Strom

 24 kWh/(m²a)

Primärenergiebedarf für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

VORHER

341 kWh/(m²a)

NACHHER

104 kWh/(m²a)

EINSPARUNG

 70 %

CO2-Emissionen für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

VORHER

 75 kg/(m²a)

NACHHER

 24 kg/(m²a)

EINSPARUNG

 68 %