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Weidestrasse, Hannover

Beschreibung

Umfangreiche Modernisierungsarbeiten machen das Objekt zum Vorzeigehaus: Die Außenwände wurden mit einem Wärmedämmverbundsystem aus 22 Zentimeter dicker Mineralwolle-Dämmung versehen. Der frühere Fenster-Mix gehört der Vergangenheit an: In den neuen Büroräumen mit bodentiefen dreifach verglasten Holzfenstern lässt es sich sehr angenehm arbeiten. Das Dach wurde auf 30 Zentimeter Höhe aufgedoppelt und statisch verstärkt, die Zwischenräume sind mit Zellulosedämmung ausgeblasen. Oberseitig ist zusätzlich eine 5 Zentimeter starke Holzweichfaserplatte aufgebracht. Für frische Luft sorgt jeweils eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Erdgeschoss und im Dachgeschoss.

Die vorhandene Heizungsanlage wird nun sowohl für die Bereitstellung der Raumwärme für alle drei Nutzeinheiten und zur Deckung des Warmwasserbedarfs genutzt. Eine Solarwärmeanlage kann gegebenenfalls nachgerüstet werden.

Zwei Jahre nach dem Einzug setzte Architekt und Bauherr Roland Beckedorf auf die Nutzung erneuerbarer Energien: Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert, deren Ertrag dem jährlichen Stromverbrauch der Bewohner und Nutzer des Gebäudes entsprechen soll.

Die Beteiligten

Bauherr:

Roland Beckedorf

Planung:

Architekturbüro (21+), Dipl.-Ing. Architekt Roland Beckedorf

Gebäudedaten

Gebäudetyp:

Mehrfamilienhaus

Standort:

Hannover-Limmer

Baujahr :

1876

Modernisierung:

2007

Nutzeinheiten:

1 im Dachgeschoss, im Erdgeschoss Architekturbüro sowie Naturfriseur- und Kosmetikgeschäft

Beheizte Nutzfläche:

266 m²

Fördermittel:

KfW, proKlima

Ausgangszustand

Aussenwand:

ca. 30 cm einschaliges Ziegelmauerwerk, U-Wert ? 2,1 W/(m²K)

Fenster:

Mix aus Holz- und Kunststofffenstern mit Isolierverglasung, U-Wert ? 2,0 W/(m²K)

Dach:

ungedämmtes Sparrendach, U-Wert ? 4,1 W/(m²K)

Bodenplatte:

Betonsohlplatte mit 4 cm Polystyrol-Dämmung und Estrich, U-Wert ? 0,8 W/(m²K)

Lüftung:

Fensterlüftung sowie über altbautypische Fugen und Ritzen

Heizung:

Kohle-Einzelöfen und fünf Jahre alte Gastherme, Elektro-Durchlauferhitzer zur Warmwasserbereitung

Die Modernisierung im Detail

Aussenwand:

22 cm Wärmedämmverbundsystem aus Mineralwolle, Qualität 0,040 W/(mK), U-Wert = 0,15 W/(m²K)

Fenster:

neue Holzfenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung und Glasabstandhalter aus Kunststoff, U-Wert = 0,8 W/(m²K)

Dach:

Aufdopplung und statische Verstärkung der vorhandenen Sparren, Einbringung von insgesamt 30 cm Zellulosedämmung; oberseitig 5 cm Holzweichfaserplatte, darauf Betondachsteine auf Unterkonstruktion, U-Wert = 0,13 W/(m²K)

Bodenplatte:

neuer Fußbodenaufbau auf vorhandenem schwimmendem Estrich mit 4 cm Dämmung: Holzkonstruktion mit 18 cm Mineralwolle-Dämmung, Qualität 0,035 W/(mK), darauf Trockenestrich mit Fliesen oder Holzdielen, U-Wert = 0,17 W/(m²K)

Lüftung:

jeweils eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Sommer-Bypass im Erdgeschoss und im Dachgeschoss

Heizung:

Weiternutzung der vorhandenen Gastherme zur Raumheizung und Warmwasserbereitung in allen drei Einheiten

Kühlung:

keine aktive Kühlung vorhanden

Gemessene Kennwerte

Luftdichtheit:

n50= 0,82 h-1

 

Gerechnete Kennwerte

Rechenmethode: Passivhaus-Projektierung

Vorher-Werte: Gebäudetypologie Hannover

Heizwärmebedarf:

VORHER

 320 kWh/(m²a)

NACHHER

  27 kWh/(m²a)

EINSPARUNG

  92 %

Endenergiebedarf für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

VORHER
Kohle

 284 kWh/(m²a)

Gas

 128 kWh/(m²a)

Strom

  36 kWh/(m²a)

NACHHER
Gas

  48 kWh/(m²a)

Strom

  19 kWh/(m²a)

Energieerzeugung nachher:

PV-Anlage
Strom

5.150 kWh/(a)

Primärenergiebedarf für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

VORHER

 541 kWh/(m²a)

NACHHER

  53 kWh/(m²a)*

EINSPARUNG

  90 %

CO2-Emissionen für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

VORHER

 178 kg/(m²a)

NACHHER

  11 kg/(m²a)*

EINSPARUNG

  94 %

*inklusive Gutschrift Stromerzeugung