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AS Solar, Hannover

Beschreibung

Im Juni 2011 bezog AS Solar seinen neuen Firmensitz in Hannover. Einen hocheffizient modernisierten Industriebau, der durch die konsequente Nutzung von Solarenergie und Biomasse mehr Energie produziert als verbraucht.

Das ehemalige Telefunken-Gebäude aus dem Jahr 1959 stand mehr als zehn Jahre leer und war durch Vandalismus erheblich beschädigt. Der Baukörper ist rechteckig (94 m x 53,5 m) und 12,1 m hoch. Der westliche Gebäudeteil ist bis 6,2 m tief unterkellert und hat im Kopfbau drei Geschossebenen sowie zwei übereinander liegende Hallen im Hauptbaukörper. Nach der vollständigen Entkernung des Stahlbetonskeletts entstanden neben Produktions- und Logistikbereichen ca. 6.000 m² Büroflächen. In Abhängigkeit von den gewünschten Innentemperaturen wurden für die Bereiche unterschiedliche Effizienzstandards gewählt: Büroräume und ähnliche Nutzungen erreichen Passivhaus-Standard, der Fertigungsbereich (ca. 1.000 m² Bruttogeschossfläche) ist entsprechend den Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 saniert, und der Lagerbereich (ca. 2.400 m² Bruttogeschossfläche) bleibt unbeheizt.

Die Beteiligten

Bauherr:

AS Solar, Hannover

Energiekonzept:

Prof. Dr. Ing. Lars Kühl, Braunschweig

Fassade:

Zimmerei Sieveke, Lohne

Gebäudedaten

Gebäudetyp:

Büro-, Fertigungs- und Lagergebäude

Standort:

Hannover

Baujahr:

1959

Modernisierung:

2008 - 2011

Nutzeinheiten:

Gebäude für ca. 200 Arbeitsplätze

Beheizte Nutzfläche Büro:

ca. 6.062 m²

Fördermittel:

proKlima

Gebäudehülle

Außenwand:

8 m breite, vorgefertigte Elementtafeln mit 24 cm Zellulosedämmung, Dämmung des Zwischenraumes zum Bestand mit Mineralwolle bzw. mit Perlite-Schüttung, ausenseitig 6 cm starke Holzwolle-Leichtbauplatten als Putztragerplatte,

U-Wert = 0,12 W/(m2K)

Fenster:

Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Leimholzbinder mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung,

U-Wert = 0,8 W/(m2K)

Dach:

neue Holzkonstruktion mit Trapezblech auf dem vorhandenen Flachdach, Ausführung als Satteldach, darauf Befestigung der PV-Module, Aufbringen von 45 cm Zelluloseschüttung auf Flachdach-Bestand und Kunststofffolie,

U-Wert = 0,11 W/(m2K)

Kellerdecke:

10 cm Holzfaserdämmung unter Bestandsdecke

U-Wert=0,21 W/(m²K)

Tageslicht nutzung:

Zur Belichtung der Büroetage im Obergeschoss wurden vier Lichthöfe aus der Konstruktion geschnitten. Lichtlenkelemente optimieren die Tageslichtnutzung. Die Kunstlichtsteuerung erfolgt tageslichtabhängig mit Präsenzmeldern.

Gebäudetechnik

Lüftung:

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, max. Volumenstrom 15.300 m3/h für Seminar, Bistro, Foyer, Küche und Nebenräume, separater Dachventilator fur Küchenabluft

Heizung:

Wärmebereitstellung über Holzpellet-Heizkessel-Kaskade und Vakuumröhrenkollektoren

Kühlung:

Reduzierung der solaren Einträge im Sommer durch Verwendung einer Sonnenschutzverglasung und eines ausenliegenden beweglichen Sonnenschutzes, Kühlung der Büros im Sommer über eine Solarwärme-angetriebene Absorptionskältemaschine mit einer Kälteleistung von 2 x19 kW, Kompressionskältemaschine mit 160 kW für Spitzenlasten

Photovoltaik:

286 kWp auf dem Dach der Firmenzentrale

126 kWp auf dem Hauptparkplatz

Regenwasser nutzung:

30 m³ große Zisterne

Gemessene Kennwerte

Luftdichtheit:

n50= 0,6 h-1

Gerechnete Kennwerte

Rechenmethode: Passivhaus-Projektierung

Heizwärmebedarf:

15 kWh/(m²a)

Endenergie für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

Pellets

24 kWh/(m²a)

Strom

26 kWh/(m²a)

Endenergieerzeugung:

PV-Anlage Strom

ca. 250.000kWh/a

Primärenergiebedarf für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

71 kWh/(m²a) inklusive Gutschrift Stromerzeugung

Plus-Energie-Gebäude erreicht

CO2-Emmissionen für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

17 kg/(m²a) inklusive Gutschrift Stromerzeugung

Plus-Energie-Gebäude erreicht