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Grundschule, In der Steinbreite 54, 30455 Hannover

Beschreibung

40 Jahre wurden Kinder aus den Stadtteilen Davenstedt und Ahlem an dem Schulstandort In der Steinbreite unterrichtet - darüber war das alte Gebäude in die Jahre gekommen und auch der Schulalltag hat sich seit den 60er Jahren gewandelt. Bei den Vorplanungen zeigte sich sehr schnell, dass auf Grund des baulich desolaten Zustandes eine Sanierung weder baulich noch wirtschaftlich sinnvoll sein würde. Der Rat der Landeshauptstadt entschied sich deshalb für den Abriss des alten Schul- und benachbarten Hortgebäudes und für einen Neubau in Passivhausbauweise.

Der dreizügige Schulneubau beinhaltet neben 12 Unterrichtsräumen zusätzliche Flächen für einen Freizeitbereich, die Schülerbetreuung am Nachmittag, einen Hort und bietet ausreichend Platz für Stadtteilaktivitäten. Als Nahtstelle zwischen Schule und Stadtteil liegt das Café mit dem Forum zentral am Eingang. Es orientiert sich zum Vorplatz der Schule und kann für Veranstaltungen, als Jugendtreff und natürlich als Mensa für die Grundschule und den Hort genutzt werden. Die Sporthalle ist über einen separaten Eingang erreichbar und steht außerhalb der Unterrichtszeiten Sportvereinen zur Verfügung. Das Forum mit Bühne ist so konzipiert, dass bis zu 300 Personen an Veranstaltungen teilnehmen können.

Das gesamte Außengelände wurde neu gestaltet, es enstand ein vielseitig nutzbarer Außenraum mit Sportflächen. Neben der Pausennutzung können dort im Sommer auch Außenunterricht und Veranstaltungen stattfinden. Eine barrierefreie äußere und innere Infrastruktur sowie der behindertengerechte Zugang zu allen Räumen wurden vorbildlich umgesetzt.

Die Beteiligten

Auftraggeber:

Landeshauptstadt Hannover

ÖPP-Partner und Bauausführung:

AUG.PRIEN Bauunternehmung

Planung:

SchröderArchitekten BDA, Bremen

Planung Gebäudetechnik:

Ingenieurbüro Rodde und Partner,
Niederstedt
Ingenieurbüro Pachaly, Riede

Gebäudedaten

Gebäudetyp:

Schule für 300 SchülerInnen mit Sport-
halle und Nutzung für Stadteilaktivitäten

Baujahr:

2008-2009

Nutzfläche:

2.900 m²

Fördermittel:

proKlima

Gebäudehülle

Aussenwand:

24 cm Porenbeton (Qualität 0,16 W/(mK)), 16 cm Mineralfaser als Kerndämmung, Qualität 0,035 W/(mK), Vormauerziegel
U-Wert = 0,15 W/(m²K)

Fenster:

Holz-Aluminium-Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung
U-Wert = 0,9 W/(m²K)

Dach:

Sporthalle: Brettschichtholz-Binder mit Stahltrapezblech, 30 cm Polystyrol-Dämmung, Qualität 0,035 W/(mK), bituminöse Abdichtungsbahnen
Schulgebäude: Spannbetonplatten mit 30 cm Polystyrol-Dämmung, Qualität 0,035 W/(mK), Abdichtung und extensives Gründach
U-Wert = 0,11 W/(m²K)

Bodenplatte:

16 cm Faserbeton-Bodenplatte mit 24 cm oberseitiger Polystyrol-Dämmung, Qualität 0,035 W/(mK), 2 cm Trittschalldämmung, Wärmeleitstufe 035, Zementestrich mit Linoleumbelag
U-Wert = 0,14 W/(m²K)

Gebäudetechnik

Lüftung:

Durch die mechanische Be- und Entlüftung des Gebäudes, die der jeweiligen Nutzung folgt, werden angenehme und gleich bleibend sehr gute Raumluftqualitäten (geringe CO2-Konzentration in der Raumluft / max. CO2- Gehalt 1500 ppm) erzielt. Eine Lüftung über Fensterflächen ist nicht mehr notwendig, aber möglich. Grundsätzlich werden die Klassenräume über eine Grundlüftung durchströmt. Bei Bedarf kann die Luftmenge manuell erhöht werden.

Heizung:

zwei Gas-Brennwertkessel mit einer Gesamtleistung von 180 kW,
zum Vergleich: Die Kesselanlage des Altbaus hatte eine Gesamtleistung von 283 kW bei 60% geringerer Nettogrundfläche.
Die Beheizung erfolgt bei Bedarf über Erwärmung der Zuluft. Statische Heizkörper gleichen Temperaturschwankungen zwischen verschiedenen Nutzungsbereichen aus und unterstützen die Beheizung des Gebäudes auf die Grundtemperatur.

Kühlung:

keine aktive Kühlung vorhanden
Zur Gewährleistung der sommerlichen Behaglichkeit wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:
  • massive Bauweise zur Zwischenspeicherung sommerlicher Wärmeeinträge
  • außenliegender, automatischer und innenraumtemperaturabhängiger Sonnenschutz als Schutz vor übermäßig hohen solaren Wärmeeinträgen
  • Sicherstellung der Nachtauskühlung über eine entsprechende Luftwechselrate in den Klassenräumen

Gemessene Kennwerte

Luftdichtheit:

n50=0,3 h-1

Die Schule nimmt an einem Messprogramm von proKlima teil. In den nächsten drei Jahren werden die Raumtemperatur- und CO2-Werte in den Klassenräumen über mobile Aufzeichnungsgeräte erfasst und durch die Fachhochschule Ostfalia ausgewertet. Darüber hinaus werden die Energieverbräuche (Strom/Gas/Wasser) direkt über einen DSL-Anschluss abgerufen und dokumentiert.

Gerechnete Kennwerte

Rechenmethode: Passivhaus-Projektierung

Heizwärmebedarf:

13 kWh/(m²a)

Primärenergiebedarf für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

93 kWh/(m²a)